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Philosophie

Herzlich willkommen auf der Fachschaftsseite Philosophie!

Warum Philosophie?

Schon mit der Frage, warum wir uns mit Philosophie beschäftigen sollen, haben wir bereits begonnen, uns aktiv mit Philosophie auseinanderzusetzen. Zwei wichtige Philosophinnen der letzten Jahrzehnte äussern sich zu dieser Frage wie folgt:


Quelle: Martha Nussbaum – Wikipedia [Abg. am 02.01.2012]

Martha C. Nussbaum (*1947 in New York, lehrt Rechtsphilosophie und Ethik an der Universität von Chicago; sie war auch für mehrere Jahre für die UNO tätig und in anderen internationalen Organisationen im Bereich Frauenrechte, Entwicklungshilfe, Ökonomie und Politik): «Ich glaube, Leute beschäftigen sich mit Philosophie, weil sie sie lieben – sonst würden sie sich nicht auf eine Laufbahn einlassen, die oft hart und einsam ist. Für mich ist es ausserdem wichtig, als Philosophin etwas zum öffentlichen Leben beizutragen. Ich fühle, dass es meine Aufgabe ist, etwas zu tun, womit ich eine Hilfe für andere Menschen bieten kann, zum Beispiel im Rechtswesen oder in der internationalen Entwicklungspolitik.» (Aus: Klaus Draken et al.: Philosophieren 1. Bamberg: Buchner, 2005, S. 13)

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Quelle:
Philippa Foot försökte finna det goda livet i naturen (vlt.se) [Abg. 02.01.2021]

Philippa Foot (1920-2010; war bis 1991 Philosophieprofessorin an der Universität von Residence): «Einerseits ist es entsetzlich, aber andererseits ist es wunderschön! Es ist wie ein spannender Fortsetzungsroman! Natürlich ist es die Hölle, weil es so schwierig ist. Die Ansprüche sind sehr hoch. Manchmal erlebt man einen Fortschritt in seinen Gedanken, und ein Problem kann gelöst werden. Man befindet sich in einem Sumpfgebiet, im Nebel, aber wenn man dann plötzlich einen Ausweg sieht, ist das wunderbar!» (Aus: Klaus Draken et al.: Philosophieren 1. Bamberg: Buchner, 2005, S. 13)

Ausgehend von diesen beiden Zitaten soll im Folgenden mithilfe des kantonalen Lehrplans festgehalten werden, welche Kompetenzen das Fach Philosophie den Schüler*innen vermittelt, Kompetenzen, die für alle Studienrichtungen an der Universität oder an der Fachhochschule relevant sind:

  • Der Philosophieunterricht vermittelt Kenntnisse der Disziplin und fördert ihre Fähigkeit zur Problemreflexion.
  • Schüler*innen sollen am Ende der gymnasialen Ausbildung in der Lage sein, für sich und im Dialog mit anderen grundsätzliche Fragen kritisch, methodisch geleitet und unter Einbezug der philosophischen Tradition zu reflektieren.
  • Im Unterricht werden die Schüler*innen mit verschiedenen methodologischen Ansätzen vertraut gemacht und intensiv darin unterstützt, ihre Neugier, ihre Vorstellungskraft und ihre Kommunikationsfähigkeit zu entfalten sowie sich im logischen Denken und Argumentieren zu üben.
  • Schüler*innen entwickeln eine ausgeprägte Sensibilität für den präzisen sprachlichen Ausdruck und sind fähig, sich klar, argumentativ korrekt und inhaltlich überzeugend zu äussern.
  • In Diskussionen nehmen die Schüler*innen eine Haltung der gegenseitigen Achtung ein, was ihnen ermöglicht, gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen.
  • Schüler*innen im Fach Philosophie sind bereit, Verantwortung gegenüber sich selbst, den Mitmenschen und der Gesellschaft wahrzunehmen.
  • Im Unterricht werden die Schüler*innen mit verschiedenen methodologischen Ansätzen vertraut gemacht und intensiv darin unterstützt, ihre Neugier, ihre Vorstellungskraft und ihre Kommunikationsfähigkeit zu entfalten sowie sich im logischen Denken und Argumentieren zu üben.

Es sind diese Kompetenzen, die auch notwendig sind, um die komplexen Fragestellungen und Probleme von heute und von morgen anzugehen, sei es im Bereich der künstlichen Intelligenz, bei der Frage, wie Wissenschaft funktioniert respektive funktionieren sollte, im Kontext zu Rassismus und zur Genderdebatte, zu Gerechtigkeitsthemen bis hin zur Biodiversität oder des Klimawandels.

Barbara Bleisch, eine Schweizer Philosophin, brachte in einem Interview mit dem Echo der Zeit von SRF vom 18. Juni 2019 anlässlich des 90. Geburtstags des wichtigen zeitgenössischen Philosophen Jürgen Habermas die Antwort auf die Frage, warum Philosophie in der heutigen Zeit so wichtig sei, auf den Punkt. Hören Sie diesen kurzen Beitrag unter dem folgenden Link: Wo bleiben die grossen Philosophen? – Radio – Play SRF.

Philosophie als Schwerpunktfach mit Psychologie und Pädagogik oder als Ergänzungsfach

Philosophie kann am Gymnasium Neufeld als Schwerpunktfach mit den Fächern Psychologie und Pädagogik (ab Gym1) oder als Ergänzungsfach (ab Gym3) besucht werden.

Konkret werden im Unterricht verschiedene Themenbereiche der Philosophie erarbeitet. So unter anderem:

  • Methoden des Philosophierens
  • Argumentationslehre
  • Die Fragen nach dem Wesen des Menschen und nach dem guten Leben (Anthropologie)
  • Möglichkeiten und Grenzen der Erkenntnis (Erkenntnistheorie)
  • Warum wir Normen brauchen und wie diese begründet werden können (Ethik)
  • Bereichsspezifische Ethiken wie Tierethik oder Medizinethik (Bereichsethik)
  • Die Frage nach den Merkmalen einer gerechten Gesellschaft (Politische Philosophie)
  • Merkmale wissenschaftlicher Theorien (Wissenschaftstheorie)
  • Bedeutungstheorien der Sprache (Sprachphilosophie)
  • Körper-Geist-Problem und die Frage nach der Willensfreiheit (Philosophie des Geistes)

Im Unterricht erarbeiten wir philosophische Positionen, diskutieren und kritisieren, überprüfen die Konzeptionen an unserem Alltag und passen die Positionen entsprechend an. Wir greifen dabei auf Überlegungen von Philosoph*innen zurück, die in Teilen weit vor uns gelebt haben. So unter anderem auf die griechischen Philosophen, welche Raffael (1510-1511) in seinem Fresko gemalt hat (in der Bildmitte befinden sich Platon und sein Schüler Aristoteles, zwei zentrale Philosophen der griechischen Antike):

Quelle: Die Schule von Athen – Wikipedia [Abg. 02.01.2021]

Im Philosophie-Unterricht ist dieser Rückbezug auf alte Überlegungen wichtig, auch, um an dem «Fortsetzungsroman», von dem Philippa Foot im oben erwähnten Zitat gesprochen hat, zu arbeiten. Damit Sie eine etwas vertieftere Vorstellung davon bekommen, auf was dieser «Fortsetzungsroman» basiert, haben wir Ihnen aus verschiedenen Jahrhunderten ein paar Fenster geöffnet, dabei den Fokus auf das 18. bis ins 21. Jahrhundert gelegt:

Wir greifen auf Textauszüge zur Erkenntnistheorie u. a. aus dem 18. Jahrhundert zurück (z. B. David Hume und Immanuel Kant):

Wir erarbeiten Positionen aus der politischen Philosophie (z. B. Karl Marx) sowie zur normativen Ethik (z. B. John Stuart Mill) u. a. aus dem 19. Jahrhundert:

Wir thematisieren mithilfe von Auszügen sprachphilosophische (z. B. Ludwig Wittgenstein), anthropologische (z. B. Hannah Arendt), gerechtigkeits- theoretische (z. B. Gayatri Chakravorty Spivak) oder tierethische (z. B. Ursula Wolf) Fragen u. a. aus dem 20. und dem 21. Jahrhundert:

Lehrpläne

Den Lehrplan zum Schwerpunktfach PPP mit Fokus auf Philosophie finden Sie hier.
Den Lehrplan zum Ergänzungsfach Philosophie finden Sie hier.

Philosophie für Erwachsene (BME)

Philosophie kann ebenfalls an der Abteilung BME (Berner Maturitätsschule für Erwachsene) des Gymnasiums Neufeld gewählt werden, nämlich im Schwerpunktfach PPP. Auch an der BME werden dieselben Inhalte vermittelt, wie oben ausgeführt wurde.

Maturaprüfungen

Schwerpunktfach PPP (Philosophie)

Im Kanton Bern wird das Schwerpunktfach PPP an der Matura in Psychologie/Pädagogik schriftlich und in Philosophie mündlich geprüft. Die mündliche Prüfung dauert 15min (und 15min Vorbereitung). Grundlage für die Prüfung bilden die Lerninhalte der letzten beiden Jahre sowie ein Spezialgebiet, das die Schüler*in in Absprache mit der Lehrperson festlegt.

Ergänzungsfach Philosophie

Das Ergänzung Philosophie kann als fünftes Prüfungsfach (P5) der Maturitätsprüfungen gewählt werden. Dieses wird schriftlich (zwei Stunden) und mündlich (15min Prüfung mit 15min Vorbereitung) geprüft. Grundlage für die Prüfung bilden die Lerninhalte der beiden EF-Jahre sowie ein Spezialgebiet, das die Schüler*in in Absprache mit der Lehrperson festlegt.

Maturaarbeiten:

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Fach Philosophie eine Maturaarbeit zu schreiben. Als Idee finden Sie hier eine kleine Auswahl an Themen, die in den letzten Jahren gewählt wurden:

  • Abtreibung – Eine moralphilosophische Abhandlung
  • Gibt es eine moralische Verpflichtung zur Organspende in der Familie?
  • Willensfreiheit und Straftheorie
  • Der konsequente Zweifel
  • Was ist wahre Liebe?
  • Nutztierhaltung – Eine Frage des Nutzens
  • Genediting an menschlichen Zellen mit CRISPR-Cas9 – eine ethische Analyse
  • Glück und Konformität in Mani Matters Chansons

Tipp: Maturaarbeiten können in der Mediothek eingesehen werden!

Lehrpersonen

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen:
Jonas Pfister, jonas.pfister@gymneufeld.ch
Michel Borner, michel.borner@gymneufeld.ch