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GEN W _ frei, ganz frei nach Homers Ilias – ein Krisenstück

Die Theatergruppe Neufeld spielt hybrid!

Aufführungen 16. | 18. | 19. | 23. | 25. und 26. Februar 2022, jeweils 20:00 Uhr AULA Gymnasium Neufeld oder digital von zu Hause aus.

Keine Zertifikatspflicht. Maskenpflicht für Publikum und Personal bleibt bestehen.

Kritik der Permiere

«Wann soll man leben, wenn nicht in der Zeit, die einem gegeben ist?» – ein Theatererlebnis aus der Remote-Perspektive

Mit der Frage von Christa Wolf entführt uns die Theatergruppe des Gymnasiums Neufeld in «Gen_W – ein Krisenstück» in die Zeit des trojanischen Kriegs, ins Griechenlager C52, ein Zeltcamp vor den Toren Trojas. Dort tun die Kämpfer*innen seit Jahren nur eines: warten. Zeit totschlagen. Ihr Tagesablauf ist vom Morgenappell bis zur abendlichen Party durchstrukturiert und doch vollkommen sinnentleert.

Heeresführer Agamemnon meldet sich in regelmässigen Abständen aus dem Off: Die Hygienemassnahmen seien strikt einzuhalten, mehr Abgaben zu entrichten, die Mahlzeiten würden rationiert, der Urlaub gestrichen. Seine Durchhalteparolen entlocken den Kämpfer*innen nicht einmal mehr ein müdes Lächeln. Sie leiden an den Folgen ihres langen und ziellosen Wartens: Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit, mangelndes Selbstvertrauen, Depressionen, Heimweh.

Die Theatergruppe zeigt in «Gen_W», was unsere Schüler*innen an Homers «Ilias» interessiert: Es sind die grossen Sinnfragen und die existentiellen Krisen, der Umgang mit dem Fremdbestimmtsein in aussergewöhnlichen Zeiten, die Auseinandersetzungen um die Geschlechterrollenbilder und der bange Blick in die Zukunft. So wird aus einem Stück über den trojanischen Krieg unversehens eine Auseinandersetzung mit unserer Gegenwart, in der die existentiellen Fragen nicht weniger drängend sind.

Gen_W» besticht durch eine freie, mutige Auseinandersetzung mit einer grossen Textvorlage und setzt dieser konsequent die Lebenswelt unserer Schüler*innen entgegen. Die eindrückliche Bühnenpräsenz der jugendlichen Schauspieler*innen bildet ein tragfähiges Fundament fürs Experimentieren mit hybriden Erzählformen und radikalen Inszenierungsentscheidungen. In einer gewaltigen Bilderflut überlagern und interagieren Analoges und Digitales, was eine ganz eigene Ästhetik kreiert und dazu führt, dass uns zwei Theatererlebnisse geboten werden: einmal analog vor Ort, einmal remote via LiveStream. Fazit: unbedingt hingehen, unbedingt auch remote schauen!

Wir danken allen Beteiligten, allen voran Murielle Jenni und Moritz Achermann, den Schauspieler*innen und den Technikern, für ihren hochprofessionellen Einsatz und gratulieren zur rundum gelungenen Produktion!

Birgit Potjer, Rektorin Abteilung GH

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